Elterninfo

Liebe Eltern,

wir wollen den Zahnarztbesuch für Sie und ihr Kind so angenehm wie möglich gestalten und bitten Sie daher, möglichst in unserem Sinne für Ihr Kind mitzuarbeiten. Wir versuchen das Kind von der Zahnbehandlung weg zu konzentrieren, dafür verwenden wir verschiedene Techniken:

  1. Wir verwenden für alle unsere Instrumente und Handlungen nur positive Begriffe. „Bohrern“, „reißen“ etc. sind schon von vorne herein mit Angst besetzt. Wir putzen und streicheln Zähne, machen sie sauber, das ist neutral oder positiv. So gibt es bei uns nur „Zahnputzer, Zahnduschen, Zahnstreichler“ etc. Selbst wenn das Kind sagt: „Das ist ein Bohrer!“ bleiben wir dabei und sagen: „Das ist ein Putzer“. Nach einigen Hin und Her wird diese Umformulierung schließlich von allen Kindern akzeptiert.
  2. Wir erklären jeden Schritt der Behandlung vorher unter Verwendung oben genannter Formulierungen. Während der Behandlung gehen wir nur so weit, wie es das Kind zulässt. Unser Ziel ist das Putzen eines Zahnes, das Herausnehmen eines Zahnes etc. Das Ziel des Kindes ist, keine Schmerzen bei der Behandlung zu haben und so wenig wie möglich von der Behandlung mitzubekommen. So kann das Einverständnis des Kindes schon einige Diskussionen erfordern.
  3. Wir erzählen Geschichten, mit denen wir die Kinder von der Zahnbehandlung fortführen. Wenn unsere Sprache und die Erzählungen manchmal etwas konfus klingen, so geschieht mit voller Absicht.
  4. Wir berühren Ihr Kind währen der gesamten Behandlung. Kinder brauchen während der Behandlung andauern Körperkontakt (Halten und Beschützen). Dieses Halten geschieht liebevoll, manchmal aber auch mit dem nötigen Nachdruck. Immer jedoch so, dass wir für eine sichere Behandlung Ihres Kindes garantieren können und sich das Kind wohl fühlt. Wir arbeiten gerade bei Kindern sehr viel mit Berührungstechniken und geben dem Kind ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit. Das Halten des Kopfes, des Bauchs und der Herzregion dient dem Schutz und der Abgrenzung. Wenn Sie während der Behandlung Körperkontakt zu Ihrem Kind aufbauen möchten, so halten Sie Ihre Hand ruhig, Streicheln bewirkt etwas Unruhe.
  5. Es gibt immer wieder Situationen während der Behandlung, bei denen das Kind etwas spürt. Wir umschreiben dieses Spüren ganz bewusst mit „Kitzeln“ oder „Zwicken“ und nicht mit Schmerz. Bitteübernehmen Sie unsere Bezeichnungen, um Ihr Kind nicht nach der Behandlung, wenn es sich bereits wieder gut fühlt, etwa mit der Frage – „Hat es weh getan?“ – an ein ungutes Gefühl zu erinnern. Auch die Bemerkung „Es war doch gar nicht so schlimm“ ist eher unpassend. Entscheidend für eine gute Erfahrung beim Zahnarzt ist nicht die Behandlung, sondern das Gefühl und die Erinnerung, mit dem das Kind den Behandlungsstuhl und die Praxis verlässt.
  6. Wir verwenden nach der eigentlichen Zahnbehandlung einige Zeit dazu, um das Kinde in einen nochpositiveren und noch besseren Zustand zu bringen. Wir fragen das Kind, wie was sich jetzt fühlt (und nicht, wie die Zahnbehandlung war), damit helfen wir Ihrem Kind, positive Erfahrungen beim Zahnarzt zu sammeln. Verstärken Sie diesen Eindruck, indem Sie Ihr Kind loben, wie toll es alles gemacht hat.
  7. Manchmal zaubern wir auch für Ihr Kind, damit es sich auf den nächsten Zauberbesuch bei uns freuen kann.

 

Einige Tipps, wie Sie Ihrem Kind vor und während des Zahnarztbesuchs helfen können!

  • Streichen Sie Belohnungsgeschenke!

Der Stress beim Zahnarzt ist schon groß genug. Wenn sich Ihr Kind noch etwas verdienen muss oder soll, gerät es nur zusätzlich unter Druck.

  • Vermeiden Sie Verneinungen!

Wenn Sie Ihrem Kind sagen:

Das tut nicht weh!
Du brauchst keine Angst zu haben!
Fürchte dich nicht!
Das ist nicht schlimm!
Es passiert nichts!

Versteht es:

Das tut weh!
Du hast Angst!
Fürchte dich!
Das ist schlimm!
Jetzt passiert etwas! (schlimmes?)

Das Unterbewusstsein kennt keine Verneinungen (benutzen Sie bitte unsere positiven Formulierungen oder sagen sie gar nichts)

  • Sie als Eltern sollten sich selbst nur positiv über Ihre Zahnarzterfahrungen äußern! Fehlen Ihnen positive Erfahrungen, sollten sie lieber nichts sagen.
  • Bestärken Sie Ihr Kind darin, alleine ins Behandlungszimmer zu gehen. Sollte dies anfänglich nicht möglich sein, kann auch eine Begleitperson bei der Behandlung anwesend sein. Haben Sie bitte Verständnis, dass wir wirklich nur eine Begleitperson in den Behandlungsraum lassen.
  • Bitte überlassen Sie uns die Führung Ihres Kindes und befolgen unsere Anweisungen – auch wenn es Ihnen in diesem Moment schwer fällt oder unverständlich ist. Nur durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Zahnarzt ist eine Erfolg versprechende und angenehme Behandlung möglich.

 

Wir hoffen, Ihnen genug Information gegeben zu haben, damit Sie unsere Behandlung Ihres Kindes bestmöglich unterstützen können und sich auch in schwierigen Situationen richtig zu verhalten wissen. Sollten noch Fragen offen geblieben sein, wenden Sie sich bitte an unser Team.

 

Ihr Praxis-Team
Dr. Niculina Penteker
und alle Mitarbeiterinnen